Werkplatz Schweiz im Gegenwind. Droht die Deindustrialisierung?

Forumsgespräche Herbst 2016

Werkplatz Schweiz im Gegenwind
Droht die Deindustrialisierung?

24. August, 7. und 21. September 2016

Es sind Zahlen und Fakten, die aufhorchen lassen: Zwischen 2008 und 2015 hat die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, der harte Kern des Werkplatzes Schweiz, 37'400 Arbeitsplätze verloren, der Dienstleistungssektor jedoch 250'000 gewonnen. Mit dem Entscheid der SNB, die Eurostützung aufzugeben, ist die Diskussion entbrannt, ob durch diesen Schock die Werkbank und Industriebasis der Schweiz definitiv wegbricht. Gleichwohl ist die Dualität Werkplatz – Finanz- und Dienstleistungsplatz eine historische Konstante der schweizerischen Volkswirtschaft. Gegen ein allzu pessimistisches Zukunftsszenario für den Werkplatz Schweiz wird bis anhin gerne die bewiesene Innovationsfähigkeit des Industriesektors, besonders getragen durch die KMUs, ins Feld geführt. Neu hinzugekommen sind jedoch die erhöhte Standortflexibilität der Unternehmen und die Internationalisierung der Wertschöpfungsketten in der globalisierten Wirtschaft. Dies gilt nicht nur für Grosskonzerne, sondern auch für die internationalisierten KMU’s.Die Frage stellt sich somit, ob der Werkplatz Schweiz nur einem weiteren Strukturwandel unterliegt, oder ob eine tiefgreifendere Umwälzung ansteht.

In den drei Forumsgesprächen stehen deshalb folgende Fragen im Zentrum:

1) Wo steht der Werkplatz heute in seiner historischen Entwicklung und angesichts der aktuellen und sich abzeichnenden Herausforderungen?

2) Wie gehen betroffene Branchen mit diesen  Herausforderungen um, welche Strategien wählen sie und welche Forderungen stellen sie an die Rahmenbedingungen für den Standort Schweiz?

3) Welche Antworten geben die angesprochenen Politikbereiche, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Werkplatzes zu erhalten und die Wertschöpfungsgenerierung in der Schweiz zu sichern?

 

Der Projektleiter Paul Messerli, ehemals Professor für Geographie an der Uni Bern, erzählt im Interview mit «uniaktuell», wo er die Herausforderungen für die Schweiz sieht.