Forum für Universität und Gesellschaft

Projekte 1987-2009

Die Aussagen Darwins bilden bis heute die Basis für die moderne Evolutionsforschung. Das Forum für Universität und Gesellschaft der Universität Bern hat nachgefragt, was aus der Theorie geworden ist, die vor über 150 Jahren im bahnbrechenden Werk "On the Origin of Species by Means of Natural Selection" formuliert worden ist. Experten aus Geschichte, Geologie, Molekularbiologie, Verhaltensforschung, Theologie, Medizin, Ethik und Recht sind den Fragen nachgegangen: Welche Aussagen Darwins sind heute widerlegt? Welche haben noch immer Bestand? Welche Themen und Probleme drängen sich in der heutigen Gesellschaft und in der modernen Forschung auf? Wo zeichnen sich ethische Grenzen ab?

Die Vortragsreihe zeichnet die Entwicklungsgeschichte Europas anhand der politischen, ökonomischen und kulturellen Erfolgsfaktoren nach, um die europäische Modernisierungsgeschichte als universalisierbares Entwicklungsmodell für den Rest der Welt zu diskutieren. In der Gegenüberstellung zu den Entwicklungspfaden der beiden Grossmächten China und Indien analysieren Historiker, Ökonomen, Kulturwissenschafter und Geographen das europäische Referenzmodell anhand von vier grossen Leitfragen:
1) Was lässt sich aus der Rekonstruktion des europäischen Weges lernen?
2) Lassen sich die für Europa gültigen Erfolgsfaktoren in andere Kulturkreise übertragen?
3) Wird der wirtschaftlich-technische Entwicklungspfad der europäisch-westlichen Welt zwangsläufig zum Leitbild der Entwicklung schlechthin oder gibt es kulturell bedingte Differenzen?
4) Ist das europäische Entwicklungsmodell angesichts der neuen Herausforderungen und Konkurrenzen als robust einzuschätzen, oder muss auch Europa lernen?

Die Schweiz – gewachsen in einem langen Integrationsprozess und historisch die erste mehrsprachige Demokratie und Republik des Kontinents – tut sich schwer im Prozess der europäischen Integration. Sie hat ihren Platz noch nicht gefunden. Wirtschaftliche Integration in die Europäische Union und Bewahrung tradierter Identität und Institutionen stehen in einem Spannungsfeld, das der bilaterale Weg nicht aufzulösen vermag. Der Band widerspiegelt die Ergebnisse einer Reihe von Vorträgen, Workshops und Panels zu diesem Spannungsfeld.
Der Fokus der Veranstaltungsreihe ist auf die Identitätsmerkmale der Schweiz und anderer Länder im europäischen Integrationsprozess gerichtet. Juristische, politische, wirtschaftliche, historische und kulturelle Stellungnahmen setzen sich mit der Rolle der Schweiz im 21. Jahrhundert auseinander. Sie prüfen staatspolitische und wirtschaftliche Auswirkungen der Regionalisierung und Globalisierung auf die Schweiz und fragen, welche Risiken und Chancen ein Beitritt der Schweiz zur Europäischen Union mit sich bringt. 

Die Veranstaltungsreihe beleuchtet aus unterschiedlicher Perspektive die fördernden oder hemmenden Bedingungen während des Innovationsprozesses von der Grundlagenforschung bis zum marktfähigen Produkt.
Die Beiträge aus Wissenschaft und Industrie unterscheiden als Ergebnisse von innovativen Prozessen:
(a) wissenschaftliche Erkenntnisse, häufig noch in Form von Grundlagenwissen
(b) technologische Umsetzungen
(c) marktfähige Produkte mit jeweils eigenen Indikatoren

Viele Menschen sind heute auf der Suche nach Sinn und Orientierung in einer Gesellschaft, die geprägt ist von Säkularisierung und Individualisierung. Die kirchlichen Glaubenssysteme scheinen ihre bindende Kraft verloren zu haben. Sie werden zunehmend von individuellen Wegen und kleinen Weggemeinschaften abgelöst. Das Buch reflektiert diesen Wandel aus den Blickwinkeln der Wissenschaft und der spirituellen Praxis. Spiritualität und Wissenschaft sind zwei unterschiedliche Ansätze, Welt zu erfahren und zu erklären. Die gegenseitige Skepsis macht jedoch den Dialog schwierig. Sachverständige beider Bereiche haben sich zum Gespräch getroffen: Manager, Soziologen, Theologinnen, Philosophen, Mediziner, Mönche und spirituelle Lehrerinnen wagen Definitionen und berichten über ihre Untersuchungen und Erfahrungen. Sie skizzieren ein differenziertes Bild der beiden Wirklichkeits-beschreibungen und ihres Wechselspiels bei der Erfassung der Realität.

Die unsere Welt prägenden fundamentalen wirtschaftlichen, technologischen und sozialen Veränderungen wirken sich seit einigen Jahren gleichermassen auf den Staat und die Wirtschaft aus. In diesem Zusammenhang ist die Diskussion um Möglichkeiten und Wege des gegenseitigen Lernens und des Einbauens bewährter Methoden und Instrumente aus dem jeweils andern Sektor unabdingbar. Dabei stellen sich auch Fragen im Bereich des Wissensmanagements im Sinne eines gezielten Umgangs mit der Ressource "Wissen". Die Veranstaltungsreihe bietet fundierte Informationen zum Wissensmanagenment aus Sicht verschiedener Fachdisziplinen, unterschiedlicher Betriebstypen sowie mehrerer Länder. Sie versucht, eine Brücke zu schlagen zwischen Praxis und Theorie und zwischen öffentlichem und privatem Sektor. Die Repräsentanten beider Sektoren sollen dem jeweiligen Partner mehr Aufmerksamkeit und Verständnis entgegen bringen – im Wissen darum, dass Vertrauen Zeit braucht und nicht zuletzt die Fähigkeit und Bereitschaft voraussetzt, die Realität mit den Augen der Gegenseite zu betrachten.

Wird Englisch zur fünften Landessprache der Schweiz? Kaum - aber die Tatsache, dass die Frage überhaupt gestellt wird, wirft ein grelles Schlaglicht auf den Status der englischen Sprache in der Schweiz. Zu einem Zeitpunkt, wo es wichtiger denn je ist, ob und wie die Schweiz den Anschluss an Europa und den Zugang zur globalen Marktwirtschaft findet, ist die Frage nach dem Kommunikationsmittel, der Sprache also, von eminenter Bedeutung. Der Vormarsch des Englischen wird in nächster Zeit wohl nicht aufzuhalten sein. Aber will die Schweiz gerade deswegen einen ihrer wichtigsten Trumpfkarten ausspielen - ihre wertvollen Erfahrungen mit dem Zusammenleben verschiedener Kulturen und deren Mehrsprachigkeit? Die Veranstaltungsreihe bietet eine Bestandesaufnahme der gegenwärtigen Situation und versucht, das Problem sachlich zu beleuchten.

Die Befindlichkeit der Schweizerischen Wirtschaft und Politik, aber auch die allgemeine Stimmung in unserem Land leiden seit einigen Jahren unter starken Schwankungen. Dieser Achterbahnverlauf wird zudem nicht selten begleitet von wesentlichen Entscheiden, die sich in der Praxis als wenig umsichtig herausstellten und in ihrer Unausgereiftheit gravierende Umsetzungsprobleme verursachten. Das Buch befasst sich deshalb mit den wesentlichen Schlüsselfaktoren für gute Entscheidfindung. Missstände werden ausgeleuchtet, gängige Entscheidungsmechanismen kritisch bewertet und die Anforderungen an unsere Hochschulen ausgelotet. Die Veranstaltungsreihe soll nicht nur der Analyse, sondern auch als Anregung zur praktischen Handhabung realer Problemsituationen dienen. Dazu verhelfen einerseits die Beurteilung des meist hohen Komplexitätsgrades und anderseits die Darstellung vieler Methoden und Erfahrungen rund um die Entscheidfindung.

Leitfragen des Projektes sind wann, wo, wie und unter welchen Bedingungen entstehen Innovationsräume, in denen neues Wissen und innovatives Potential schneller rezipiert und umgesetzt werden als in anderen Räumen. Auf dem Hintergrund des historischen Wissens, dass Innovationen in der Regel bewusst gesteuert werden, werden im interdisziplinären Dialog die Wechselwirkungen zwischen den Indikatoren Wissenschaft, Gewerbe und Industrie, Verwaltung und Verkehr analysiert und die Antworten zusammengetragen, wie Räume durch Wissen und Kommunikation zu Führungslandschaften umgestaltet werden.

Kinder und Jugendliche leben mit Umweltangst und Konsumlust. Ihre Zweifel am Fortbestand der Natur sind gepaart mit Gefühlen der Ohnmacht und der Hilflosigkeit. Zugleich sind sie in der heutigen Konsumgesellschaft gross geworden und haben die umweltbelastenden Lebensgewohnheiten als Selbstverständlichkeit übernommen. Expertinnen und Experten leuchten dieses Spannungsfeld in einem Symposium, einem Seminar für Studierende und in einer Vortragsreihe aus und skizzierenMöglichkeiten, wie die Interessen von Kindern und Jugendlichen Eingang in die gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen finden, und wie die Heranwachsenden aktiv an der Gestaltung der Zukunft beteiligt werden können.

Die Universität stösst gegenwärtig strukturell und in ihrem Aufgabenbereich an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Hohe Studentenzahlen und ein immer knapper bemessenes Budget bedrohen die Qualität von Lehre und Forschung. Gleichzeitig verlangen die zunehmende Globalisierung der Wissenschaft und die Forderung nach vermehrter interdisziplinärer Forschung nach einem fundamentalen Umbau in der Wissensorganisation. Die Universität muss sich in einem veränderten Umfeld und in der Konkurrenz mit andern Wissenschaftsorganisationen reformieren und neu positionieren. Ansätze dazu werden von Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft kontrovers diskutiert.

In- und ausländische Fachleute aus verschiedenen Disziplinen nehmen den "schweizerischen Sonderfall" unter die Lupe. Die wirtschaftlich-sozialen, die politischen und die kulturellen Aspekte der drei Themenblöcke – Ausgleich der Kräfte, Machtteilung und Kleinstaatlichkeit – werden aus der Innen- als auch aus der Aussenperspektive erörtert. Inwieweit stimmen die "typisch schweizerischen" Identitätsmerkmale mit der Realität überein, und inwieweit unterscheidet sich die Schweiz von andern westeuropäischen Staaten? Aufgrund der wichtigsten Befunde werden Optionen und Handlungsperspektiven für eine künftige Europapolitik der Schweiz erarbeitet. Es werden Bedingungen und Strategien einer Reorientierung und Weiterentwicklung schweizerischer Identität skizziert.

Ausgehend von der sich markant verändernden Altersstruktur unserer Gesellschaft, setzt sich das Buch mit der Problematik der Brüche im Lebenslauf auseinander, Übergangssituationen, die einhergehen mit einschneidenden Änderungen der individuellen und sozialen Stellung der Betroffenen. In interdisziplinärer Reflexion werden die Schwerpunkte – Pensionierung; Erhaltung von Lebensqualität; Verwitwung, Sterben und Tod – beleuchtet. Ursachen und Entwicklungstendenzen werden bewusst gemacht, über die Elemente eines erfolgreichen Umgangs mit Brüchen im späten Lebenslauf wird diskutiert und Lösungsansätze werden formuliert damit Brüche sich in Aufbrüche verwandeln.

Die These des 1950er Syndroms postuliert mit den 1950er Jahren eine Epochenschwelle, welche unsere Zeit von weniger zerstörungsdynamischen Evolutionsformen des Mensch-Umwelt Verhältnisses trennt und betrachtet den langfristigen Rückgang der relativen Energiepreise als eine der wesentlichen Triebfedern der seitherigen Entwicklung. Vertreter und Vertreterinnen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft diskutieren die Tragfähigkeit der These einer dominanten Rolle der relativen Preise für fossile Energieträger als eine mögliche Ursache des 1950er Syndroms, fragen nach den Zusammenhängen zwischen den Teilprozessen des 1950er Syndroms und ihren Steuerungsfaktoren und überdenken Perspektiven des Kurswechsels in der heutigen Situation.

Durch eine eingehende Analyse der bestehenden Kommunikationsaktivitäten, der Erwartungen und Bedürfnisse sowohl der Universität als auch verschiedener Öffentlichkeiten, soll ein zielgerichteter und zugleich erfolgreicher Einsatz des Instrumentes "Kommunikation" erreicht werden. Die aktuellen Kommunikationswege und -möglichkeiten zwischen Wissenschaft und Gesellschaft werden mittels Fragebogen und in Hearings analysiert und Lösungswege zu deren Verbesserung entwickelt. Die Ergebnisse werden in Form von knappen Postulaten an die Universität allgemein, die Pressestelle der Universität und die Wissenschafter und Wissenschafterinnen im besonderen zusammengefasst mit dem Ziel, die universitäre Öffentlichkeitsarbeit und das interdisziplinäre, gesamtheitliche Denken in der Wissenschaft zu fördern.

Inwieweit hemmen die Schweizer Eigenarten die Teilhabe der Schweiz am europäischen Integrationsprozess, inwiefern sind sie Anknüpfungspunkte und entwicklungsfähige Grundlagen für eine Annäherung an das sich vereinigende Europa. Fragen der kulturellen, politischen und sozialen Identität stehen gegenüber Erörterungen der wirtschaftlichen Opportunität im Vordergrund. Wesentliche Diskussionspunkte sind: Die Wahrung der kulturellen und politischen Identität, das Prinzip "von unten nach oben", die Beibehaltung der schweizerischen Demokratie. Es wird der Versuch unternommen, Leitlinien zur Bewertung von konkreten Optionen und Entwicklungstendenzen einer schweizerischen Europapolitik zu entwerfen.

Das Problem des Drogenkonsums und dessen Folgen wird aus den Blickwinkeln der Philosophie, Ethik, Geschichte, Soziologie, Rechtswissenschaft, Medizin und Wirtschaftswissenschaft beleuchtet. Drei Lösungsmodelle – liberales Modell, Behandlungs-Modell, Repressions-Modell – werden gegeneinander abgewogen. Darauf gestützt wird der Versuch unternommen, Handlungsalternativen einer schweizerischen Drogenpolitik zu skizzieren und auf die Konsequenzen unterschiedlicher Optionen aufmerksam zu machen.

Der Band will mit Beiträgen aus verschiedenen Wissensdisziplinen zum besseren Verständnis der komplexen Ursachen und Wirkungen von Migrationsbewegungen aus Gebieten der Dritten Welt beitragen. Ein weitgefasster Migrationsbegriff erlaubt, Migrationsphänomene ganzheitlich zu erfassen, die Handlungsspielräume einer schweizerischen Migrationspolitik zu diskutieren und einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion über die künftige Gestaltung der schweizerischen Asyl- und Ausländerpolitik zu leisten.

Es werden bestehende und denkbare Unterrichtsmodelle zur Zweisprachigkeit im Hinblick auf ein verbessertes Verständnis und den Zugang zur kulturellen Identität anderer Bevölkerungsgruppen in der Schweiz diskutiert. Auf der Basis zentraler Fragen wie Alter bei Zweitsprachenerwerb, Sachunterricht in einer zweiten Landessprache, Konsequenzen für die Beherrschung der Muttersprache, Akzeptanz bei Eltern, Lehrern und Erziehungspolitikern und gesetzliche Rahmenbedingungen werden Vorschläge zur Verwirklichung einer funktionellen Zweisprachigkeit formuliert.

In Referaten von Politikern und Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie in vier Arbeitsgruppen (Kultur und Umwelt, Wirtschaft und Umwelt, Naturwissenschaften und Umwelt, Gesundheit und Umwelt) werden aktuelle Fragen der Allgemeinen Oekologie behandelt. Umweltforschung und Umweltlehre an unserer Universität werden neu überdacht, die Forderungen aus Politik, Wirtschaft und Oeffentlichkeit an die Universität einbezogen und neue Wege in die Zukunft gewiesen.